Samstag, 19. Mai 2012

Ein perverses Rollenspiel (Bo2012IC #5)

Von einem Gimmick zum nächsten, wenn man so will. Letzte Woche wurden ja bekanntlich Eier aufgeschlagen und heute wird es Zeit für meine erste aktive Begegnung mit einer gewissen anderen, äußerst speziellen Taktik.

T1: Jo, das Pandir-Latias-Duo hab ich bereits bei der Teamvorschau in weiser Voraussicht erkannt. Zufällig ist mir die Combo bereits aus einem Smogon-Thema bekannt gewesen: Es ist zu erwarten, dass Pandir mit der Fähigkeit Umkehrung kommt, Latias diese mit Rollenspiel oder Wertewechsel kopiert und danach den wohl besten Draco Meteor der Welt hat. Und Pandir auf der anderen Seite kann ja sowieso viel und nichts gleichzeitig, sprich, bei dem muss ich jetzt schon raten, was das genau mit mir vorhat. Mal sehen. Skelabra nehmen wir mal als gesetzt im Lead, weil Kapoera/Cresselia als das übliche Duo gegen so ein Latias einfach Selbstmord ist, die Lampe den Spieß jedoch wunderbar umdreht. Wobei, welcher Spieß eigentlich, der Typ wird ja wohl kaum meinen Standardvierer kennen und Lampe neben Kreisel zu stellen, das ist herzlich generisch auch in Japan...
So, da ich nun die gute Lampedusa vorne hab, kann der sein intendiertes Setup vorerst schonmal nicht ungestraft durchbringen – Spukball droht. Kapoera verliert dann (wie immer) das Mogelhieb-Duell, aber räumt dafür den Platz für was Besseres zum Angreifen, alles schon gesehen bei mir. Passend dazu beschwör ich dann natürlich den Bizarroraum, damit dieser erzwungene Wechsel auch wirklich ein Wertgewinn statt -verlust wird. Mein Gegner jedenfalls macht mit dem direkten Angriff noch durchaus das Beste aus der Situation für sich.

T2: Haha, ja, ich musste schnell nachschlagen, ob Pandir Tiefschlag lernt; war mir nicht mehr sicher. ;D (Bis ich daran erinnert wurde, dass ich doch mal ein Tiefschlag-Pandir als Zuchtvater für Caesurio ertauscht hab... Ich werde/bin alt.) Auf jeden Fall die wohl wichtigste Aktion des ganzen Spiels. Ich wäre meine Lampe sowas von los gewesen ohne diesen leisen Anflug eines „war da nicht was?“. Das hätte katastrophale Folgen gehabt. Also ja, ich lese vollkommen richtig, aber dann kommt der blöde Fokusgurt... Gut, nichts anderes würde ich selbst auf dem Tanzbären spielen. Schränkt mich nur gerade trotzdem etwas ein. Nun könnte ich mich fragen, warum ich nicht Despotar genommen hab, aber die Antwort darauf ist einfach: Ich brauch die Lampe immer noch; das heißt, der eigene Fokusgurt hat gefälligst nicht so dilettantisch zerstört zu werden und auch unabhängig vom Gurt brauche ich jeden KP auf ihr. Da wartet noch ein Metagross.

T3: Nachdem er mich gerade ein wenig gestallt hat, tu ich das nun mit ihm, Lampedusa zuliebe. Der erfolgreiche Tiefschlag sei ihm bei meinem Wuchtschlag-Glück allgemein natürlich gegönnt; bin jetzt nicht so doof, mich so früh schon auf 50% zu verlassen ohne es zu müssen; für den Rest ist ein treffsicherer Steinhagel einfach toll. Es hätte so schön aussehen können, aber jo, dann kommt der Volltreffer, der ja bekanntlich mal eben die -2 ignoriert, und setzt mir einen Stich zwar nicht ins Herz, aber nicht weit davon entfernt. Ruhe in FriedenDich gut aus, Hulk; nun müssen's die andern richten.

T4: Pandir weg ist jedenfalls aus blauviolettgläserner Sicht super – endlich keine lästigen Gürtellinienforschungen mehr! Nein, warte... Kommt der mir selbst mit Machomei! Das ist...ja, das ist noch schlechter für mich. X( Egal ob TR aktiv ist oder nicht – irgendwas hält mir jetzt Skelabra stets in Schach. Aber einen Mogelhieb hab ich ja noch... Ja, ich geb zu, der Zug hat mir so, wie er da zu sehen ist, herzlich wenig gebracht, aber da wollte ich einfach lieber auf Nummer sicher gehen als einen offenen Angriff zu riskieren. Ich hab im Moment sicher wichtigere Probleme als meinen TR noch auszureizen; eher noch stall ich den selbst weg.

T5: Kein Leben ohne Cresselia. Wenn ich Cresselia nicht mitnehme, ist der Gegner entweder als chancenlos einzuschätzen oder ich spring glatt von der symbolischen Brücke, weil ich gegen gescheite Gegner den Bulk meines MVPs ohne jeden Zweifel brauche, um ggf. den zweiten TR im späteren Spielverlauf zu haben. Und bezogen auf den Kampf hier selbst, rettet mein Mondvogel mir gegen den Herrn Pfister ;) das Sitzfleisch – vorausgesetzt er kommt nicht mit Schleuder. Ansonsten hab ich's gesagt; eher stall ich den eigenen TR selbst als des Wikingers Fatalismus zu bemühen. Machomei ist nun deutlich weniger gefährlich und Latias kennt nun auch das Damokles-Schwert des Tiefschlags so wie Skelabra vorhin. Da mag es ihr auch nichts helfen, dass sie keine überzarten Extremitäten zu schützen hat...

T6: Offensichtlicher Schutzschild folgt offensichtliche Offenlegung. Wär schön gewesen, wenn die Psychokinese ins Machomei gegangen wär, aber wichtiger als alles andere ist die Absicherung des KOs und mit dem bin ich hochzufrieden. Zwei gegen zwei nun, Showdown.

T7: Und deswegen hab ich meine Lampe so konservativ behandelt! Nun hat sie endlich ihre Chance, wie ein Stern zu scheinen. Wir konservieren sie allerdings erstmal weiter, weil ein Metagross-Schutzschild möglich ist und Machomei die Hitzewelle stehen könnte bzw. sollte. Ich brauch da irgendwie noch ein wenig Schaden bei ihm. Er macht zum Glück nicht den perfekten Konterzug, welcher durchaus existiert, aber weit weg von ihm war er nicht.

T8: Und jetzt alles oder nichts, Kopf oder Zahl, Top oder Flop, Sieg oder Niederlage. Koakobeere und ich verliere, keine Koakobeere und beide werden in der Hölle brennen. ...HOLY SHIT, ARE YOU FUCKING SERIOUS!? Ein bitterer Miss ohnegleichen! Und mein Todesurteil. Eigentlich. Uneigentlich hat er sich entweder verdrückt oder nicht richtig nachgedacht. Er muss Skelabra um jeden Preis schlagen und dann ist der Sieg (ohne Flammkörper-Aktivierung) sein. Nun hab ich noch eine allerletzte Chance.

T9: Die Sache mit der Beere gilt immer noch. Er hat sie nicht.

Das war sicher mal ein aufreibendes Match! Wahrscheinlich geschieht es oft bei Pokémon, dass man glaubt, seinen Gegner gut unter Kontrolle zu haben, aber dann die liebe Fortuna anderer Meinung ist. Die Kunst nun ist, sich davon nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, sondern weiter zu machen. Meistens lohnt es sich!

Weiter machen werde ich dann auch nächste Woche mit einem Exemplar des „perfekten Spiels“ nach meiner Definition. Der Friede sei mit Euch.

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